Rotflut an Torhüter und trotzdem einen Punkt für den FC Gams

(Bild: Robert Kucera)

Beiden Torhütern wurde die Rote Karte gezeigt – trotzdem sichert sich der FC Gams, zu neunt spielend, den ersten Saisonpunkt.

Der FC Gams erkämpft sich im Heimspiel gegen Valposchiavo Calcio ein 2:2. Der Ausgleichstreffer für die Werdenberger fällt erst kurz vor Schluss, als man seit geraumer Zeit mit zwei Mann weniger auf dem Spielfeld stand. Generöser Kampf wurde am Ende belohnt.

88:58 zeigte die Uhr auf dem Sportplatz Madrusen, als augenblicklich jedes Wort in ohrenbetäubendem Lärm unterging. Soeben hat Negjijp Qengaj den Ausgleichstreffer für den FC Gams erzielt. Dieses 2:2 war auch das Schlussresultat eines denkwürdigen Spiels gegen Valposchiavo Calcio.

Der Jubel über den ersten Gamser Saisonpunkt war gross und wurde überschwänglich gefeiert – wie ein Sieg. Dabei war das Resultat sekundär. Es ist die Art und Weise, wie das 2:2 zu Stande gekommen ist. Denn von der 15. Minute an spielten die Gastgeber mit einem Spieler weniger, während der gesamten zweiten Halbzeit stand man sogar mit zwei Mann weniger auf dem Platz und mit Feldspieler Sandro Gantenbein im Tor. Denn: Beide Torhüter (Mike Hilty und Ralf Näf) wurden wegen Handspiels ausserhalb des Strafraums vom Feld verwiesen.

Das Mentalitätsproblem sollte nun behoben sein

Die vierte Niederlage in Folge vermochte der FC Gams also, in extremis abzuwenden. Doch im Vordergrund steht bei Trainer Memo Eriten etwas anderes: «Vor allem die Reaktion auf das 0:10 letzte Woche in Bad Ragaz war wichtig. Denn da haben wir uns abschlachten lassen und haben nicht als Team miteinander gekämpft. Das hat uns am meisten gestört – nicht das hohe Ergebnis.»

Wie er erzählt, habe man letzte Woche viel Zeit aufgewendet für Gespräche und neue Sachen in Bezug aufs Teambuilding ausprobiert. Das Resultat kann sich sehen lassen, hält Eriten fest:

«Die Mannschaft hat dieses Unentschieden hochverdient. Es war eine super Leistung, jeder ist für jeden gegangen und alle haben noch daran geglaubt.»

Dem FC Gams kam aber auch entgegen, dass Valposchiavo mit zwei Mann mehr auf dem Feld eine Spur zu siegessicher agierte. Nach dem 1:2 in der 57 Minute schien es gar, dass die Bündner den Sieg bereits in trockenen Tüchern wähnten und das Resultat verwalteten, statt mit Vehemenz auszubauen.

Trotz des Punktgewinns sind die Gamser noch längst nicht über dem Berg. «Ein Punkt nach vier Spielen – da haben wir ganz andere Vorstellungen und Ziele gehabt», sagt Trainer Eriten. Die Problemzonen sind mittlerweile eruiert: Es fehlte im Kopf und mit individuellen Fehlern lud man die Gegner zum Toreschiessen und Siegen ein.

Doch dieses hart erkämpfte 2:2, so glaubt Memo Eriten, wird der Wendepunkt sein. Die positiven Eindrücken dieses Spiels lassen Trainer und Spieler befreiter arbeiten und der Fahrplan in Richtung erster Saisonsieg steht:

«Dieselbe Mentalität und denselben Willen an den Tag legen. Dass wir Fussball spielen können, wissen wir. Wichtig ist nun der Kopf: Parat sein, gut vorbereitet sein auf das Spiel und von der ersten bis zur letzten Minute muss jeder für jeden gehen.»

Quelle: Tagblatt

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