Nach Spiel 6 ist Schluss

Für die Alligatoren geht es nach einer umkämpften Serie in die Sommerpause. (Bild: Erwin Keller)

Malans verliert Spiel 6 gegen Zug United knapp mit 4:5. Somit endet die Playoffreise der Malanser im Viertelfinal mit insgesamt 2:4 Siegen. Vor gefüllten Rängen und vor dem SRF-Publikum im TV-Spiel zeigen sich die Alligatoren bis zum Schluss kämpferisch, doch reichen tut es dann doch knapp nicht. Grund dafür auch eine kurz vor Schluss streng gepfiffene Strafe gegen die Malanser.

Es ist ein Spiel, in welchem es um alles geht. Besonders auch um das berühmte Momentum, wie sich im Spielverlauf zeigen wird. Mit einem Sieg könnten die Alligatoren die Belle erzwingen. Die Zuger wiederum könnten mit ihrem dritten Auswärtssieg in der Serie den Sack zu machen und in den Halbfinal einziehen.

Dieses Momentum lag im ersten Drittel klar auf der Seite des Heimteams. Mit Obrecht und Captain Dan Hartmann konnte man mit einer 2:0-Führung in die erste Pause gehen. Die Alligatoren konnten die magische Stimmung in der Lust in Spiellust ummünzen und die sonst so spielstarken Zuger das ganze Drittel über dominieren. Die Lautstärke der Fans, der professionell ausgelegte Unihockeyboden und die ungewohnten Fernsehkameras des SRF-Teams, all das schien besonders die Alligatoren zu Höchstleistungen anzuspornen. So klar war man in der Viertelfinalserie nur selten in Führung.

Eine beidseitig ausgesprochene 2-Minuten-Strafe zu Beginn des zweiten Abschnitts brachte dann die Wende für die Gäste. Die Zuger Weltstars konnten den Platz im 4 gegen 4 ausnutzen und sich fürs Mitteldrittel heiss spielen. Im Laufe des Drittels erzielten dann gleich vier Zuger ein Tor. Das Momentum hatte komplett gedreht. Die zu Beginn des Drittels ausgesprochene Strafe schien der Wendepunkt gewesen zu sein. Zudem machte der Zuger Coach Rantala aufs Mitteldrittel einige Anpassungen an seinen Linien, welche Früchte zu tragen schienen. Während die Zuger frech aufspielten, waren die Alligatoren im Mitteldrittel immer passiver geworden und standen so nicht nah genug an den gefährlichen Gegenspielern dran. Besonders sichtbar wurde dies beim Tor zum 2:4 von Neidhart, welcher sein erstes Tor der Saison erzielte. Im Stile eines Nilsberth zog er in einem weiten Bogen um die Box der Malanser und konnte unbedrängt zum Abschluss kommen. Kurz darauf stand Halminen dann näher am Gegenspieler Johansson und wurde prompt am Schienbein getroffen als dieser zum Schuss ausholte.

In der Pause vor dem womöglich letzten Drittel der Saison unternahm dann der Malanser Coach Thomas Berger einige Anpassungen an seinen Linien. Besonders auffällig: Die beiden Finnen Jerkku und Halminen sassen zu Beginn mit Trainerjacke auf der Bank. Nachdem das erste Drittel klar Malans und das zweite Drittel klar Zug gehört hatte, stellte sich nun zu Beginn des Schlussdrittels die Frage, welches der beiden Teams nun das Momentum auf seine Seite reissen konnte. Malans startete gut ins Drittel und brachte sofort Tempo rein und kam so zu mehreren gefährlichen Abschlüssen auf das Zuger Tor. Auf Zuger Seite wirbelte besonders Sjögren mehrmals durch die Malanser Defensive. Er wurde jedoch eng und stetig von Obrecht begleitet und blieb so torlos. Und dann waren es tatsächlich die Malanser, welche das Blatt erneut wendeten und mit zwei Toren von Jerkku, der dann doch aufs Feld beordert wurde, das Spiel erneut ausglichen. Unter tosendem Lärm des Publikums feierten die Alligatoren den Treffer zum Ausgleich. Das Spiel schien auf den Höhepunkt zuzugehen und beide Teams schienen noch einmal aufzudrehen. Die Ernüchterung kam dann 1:45 vor Schluss. Zug erzielt im Powerplay den Treffer zum 4:5 Schlussresultat. Aus Alligatorensicht schien die Strafe, welche kurz vor Schluss in einer solch wichtigen Partie ausgesprochen wurde, hart. Jedoch bot sich heute den Fans die Möglichkeit, die strittige Szene in der Wiederholung im TV noch einmal anzusehen. Und dann muss schlussendlich doch gesagt werden, dass der Pfiff zwar hart, aber dennoch gerechtfertigt war. Ein kleiner Wermutstropfen.

Für den Alligator Malans geht es nun also in die Sommerpause. Dies dürfen sie im Wissen tun, dass sie im letzten Spiel der Saison im TV-Spiel auf SRF grosse Werbung gemacht haben: Fürs Unihockey und für sich.

UHC Alligator Malans – Zug United 4:5 (2:0, 0:4, 2:1)

Sporthalle Lust, Maienfeld, 837 Zuschauende, SR Colacicco/Roth

Tore: 4. Obrecht (Britt) 1:0, 14. Hartmann (Jäger) 2:0, 26. Sjögren (Nilsberth) 2:1, 33. Johansson (Nilsberth) 2:2, 34. Nigg (Sjögren) 2:3, 38. Neidhart (Johansson) 2:4, 48. Jerkku (Schnell) 3:4, 54. Jerkku (Buchli) 4:4, 59. Nigg (Sjögren) 4:5

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 2mal 2 Minuten gegen Zug United

Alligator Malans: Münger, Obrecht, Camenisch, D. Hartmann, Jäger, Britt, Lankinen, Halminen, Braillard, Buchli, Jerkku, Holenstein, R. Schubiger, Friolet, Schnell, Rohner, Möckli, Störi, Capatt, Walser, Marugg

Ersatz: Müller

Verletzt: V. Schubiger, M. Hartmann

Zug United: Schälin, Nilsberth, Neidhart, Arnold, A. Flütsch, Mock, T. Flütsch, Staub, Nigg, Sjögren, Johansson, Stettler, Uhr, Eggiman, F. Flütsch, Stocker, Knüsel

Ersatz: Portmann

Bestplayer: Nico Obrecht für Alligator Malans, Severin Nigg für Zug United

von Florian Christen / UHC Alligator Malans

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