Moser brach den Bann

Mitten in der erfolgreichsten Phase der Frauenfelder Clubgeschichte wurde 1980 das Stadion «kleine Allmend» eröffnet. 4300 Zuschauer finden darin Platz. Die einzige gedeckte Sitzplatztribüne im Kanton Thurgau hat 390 Plätze und ist auch heute noch schön anzusehen und bestens im Schuss.

Die Stadionuhr auf der «kleinen Allmend» zeigte die 85 Minute an, als der linke Verteidiger Roland Moser durch eine feine Einzelleistung nicht nur das erste Tor, sondern seinen  Farben auch gleich den ersten Punkt in der Rheintaler-Nationalligageschichte bescherte. Die 500 mitgereisten FCA-Fans jubelten der Mannschaft von Ernst Hasler zu, als wäre sie soeben Schweizermeister geworden! 

FC Frauenfeld – FC Altstätten 1:1 (0:0)

Telegramm:                                                      

Kleine Allmend Frauenfeld – 1`200 Zuschauer                           

Tore: 59`Studer 1:0 – 85`Moser 1:1 – Schiedsrichter: Affolter (Zürich)                              

Altstätten: Rieser, L.Moser, Huber, Weishaupt, R.Moser, Mätzler (ab 67` Schmid), Schweizer (ab 72`Lüchinger), Heeb, Secci, Stieger, Ruess                            

Bemerkungen:                                                  

Frauenfeld überreichte dem Aufsteiger vor dem Spiel Blumen und den Vereins- wimpel – Altstätten ohne Düring (verletzt) – Erster Ernstkampf für Lüchinger.   Hervorragende Schiedsrichterleistung – Ecken: 4:13!                       

In einem spannenden und kämpferischen Spiel verpassten die Thurgauer nach der glückhaften 1:0 Führung den Deckel zu zumachen. Das zuvor ausgeglichene Ostschweizer Derby nahm in 59. Minute mit dem 1:0 durch Studer plötzlich eine Wende. Nun bekam Frauenfeld Oberhand, drückte auf die Entscheidung. Dass diese in der Folge nicht fiel, war in erster Linie dem Unvermögen der überhastend wirkenden Thurgauer zu verdanken. Ab der 75` Minute aber war der Angriffswirbel erloschen und die Rheintaler bekamen die Partie wieder in den Griff. Trainer Hasler brachte für Mätzler den jungen Schmid, der sich hervorragend einbrachte und mitverantwortlich war für die furiose Schlussoffensive! Zweimal Stieger mit seinen gefürchteten Freistössen und Weishaupt mit einem wuchtigen Kopfball zeigten deutlich, dass Altstätten mit allen Mitteln den Ausgleich erzwingen wollte. Mit vereinten Kräften gelang es den Frauenfeldern zunächst die überfallartigen Angriffe abzuwehren. Die Zeit lief der Hasler-Elf beinahe davon, doch der Ausgleich fiel dann doch noch! Angetrieben vom FCA-Anhang startete Roland Moser einen Sololauf und drückte aus 20 Metern den Ball ins linke Kreuzeck. Die Fans gerieten schier aus dem Häuschen. Wieviel Energie ein solcher Treffer freisetzen kann, zeigte sich in der Folge. Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, bis der hervorragende Schiedsrichter Affolter nach 92 Minuten das Spiel beendete. Gratulation an die Moral der Rheintaler! Weiter so!                                               

Stimmen zum Spiel:

Hubert Münch (Trainer Frauenfeld: Für beide Mannschaften gilt dasselbe. Sie können nur über den Kampf zu Punkten kommen. Die zweite Halbzeit war gut und ansprechend, aber wir dürfen mit dem Remis nicht zufrieden sein, denn nach der 1:0 Führung hätten wir unbedingt nachlegen müssen!

Stefan Schweizer (FCA): Niemand wollte hier verlieren, was man ab und zu deutlich sah! Unser Glück war, dass Frauenfeld nach dem 1:0 zu leichtfertig mit den Chancen umgegangen ist. In der Schlussphase hätten wir sogar noch gewinnen können, aber das 1:1 ist so gesehen für beide Teams gerecht! 

                                                                                                                                                
FC Altstätten scheiterte an seinen Abwehrfehlern

Eine Stunde lang hielt der FC Altstätten erfreulich gut mit, ja der Weg zum ersten Heimsieg schien lange Zeit geebnet. Aber weil sich niemand fand, der aus guten Chancen Kapital zu schlagen wusste, ging plötzlich nichts mehr! Statt dem Neuling war innert 3 Minuten das kompakte   Biel am Drücker und sicherte sich den eher glücklichen Sieg. 

Nationalliga B: Altstätten – Biel 0:2 (0:0)

Telegramm: Gesa – 1`600 Zuschauer – Tore 61` 0:1 Cortapaux , 64` 0:2 Greub – Schiedsricher: Peduzzi (Roveredo). 

Altstätten: Rieser, L.Moser, Huber (ab 78`Steuble), Weishaupt, R.Moser, Schmid, Schweizer, Heeb, Secci (ab 67`Schumacher), Stieger, Ruess

Schade, eine unnötige und auch unverdiente Niederlage in einem Spiel voller Emotionen und zum   Schluss voller Frust.  Um es vorweg zu nehmen, Altstätten spielte hervorragend mit und drückte dem Spiel lange Zeit den Stempel auf. Angeführt vom agilen Secci spielte der FCA mit phasenweise hohem Tempofussball und die Fans sahen eine Mannschaft, die unbedingt den Sieg wollte. Die vielen Chancen in den ersten 50 Min. blieben aber leider allesamt ungenutzt. Der aktive Stieger versuchte zu viel im Alleingang und musste zum Schluss feststellen, dass es auf NLB-Ebene so kein Durchkommen in des Gegners Strafraum gibt.

Mit einem Doppelschlag in der 61. und 64. Minute entschieden die Bieler nach zwei haarsträubenden Abwehrfehlern von Moser und Huber das Spiel auf äusserst abgeklärte Weise. Die Resignation bei den Fans war riesig und entlud sich in einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert von der Tribüne aus Richtung Trainerbank.

Grund: kurz nach dem 0:2 wechselte Trainer Ernst Hasler Secci, den besten Altstätter (siehe Bild) aus und brachte Ersatzspieler Schumacher, der in der Tat auf diesem Level kaum als Alternative in Frage kam. Ernst Hasler, im vierten Jahr Trainer in Altstätten, musste erkennen, dass es sich auf der Gesa mit der roten Laterne, egal in welcher Liga, nur sehr schwer leben lässt! 

Stimmen zum Spiel:

Ernst Hasler (Trainer FC Altstätten): Ein Mannschaftsteil fällt halt immer aus. Diese Niederlage geht nun auf das Konto der Verteidigung, die zwei schwere Fehler beging. Das Pfeifkonzert der Fans bei der Auswechslung von Secci ist mir unbegreiflich. Er brachte nach der Pause keinerlei Akzente mehr.

Kurt Vöringer (Biel): Typisch, wie unser Gegner in seiner Unerfahrenheit das Spiel verlor. Da fehlte einfach die Erkenntnis, dass der Gegner auch mitspielt und immer für ein Tor gut ist. Wir haben eine starke Leistung abgeliefert. Altstätten wird die Punkte noch einfahren, denn es ist eine willige Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern und einem tollen Publikum!  

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