Der FC St. Gallen 1879 zeigt Moral, dreht einen 0:2-Rückstand und sichert sich vor ausverkauftem Haus einen verdienten Punkt gegen den FC Basel.
Als vier Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, war in dieser Partie noch alles möglich. Die drei Punkte hätten in der Ostschweiz bleiben können, aber auch ans Rheinknie gehen – so wie es bis eine Viertelstunde vor Spielende ganz danach aussah. Die Basler führten nach einem frühen Treffer von Leroy (10.) mit 1:0. Bereits zuvor musste St. Gallen verletzungsbedingt wechseln: Nach einem Zweikampf mit Shaqiri blieb Betim Fazliji mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen und hielt sich sein rechtes Knie. Trainer Enrico Maassen wollte an der Medienkonferenz keine voreilige Diagnose abgeben. Das Knie sei stark angeschwollen, genauere Untersuchungen folgen.
Es war ein denkbar schlechter Start vor vollen Rängen. Bis auf einige freie Plätze im Gästesektor war der kybunpark ausverkauft. Maassen setzte mutig auf die Doppelspitze Willem Geubbels und Jean-Pierre Nsame, um die gegnerische Verteidigung unter Druck zu setzen. Auch nach Fazlijis Ausfall entschied er sich für eine offensivere Variante und brachte Bastien Toma statt Jordi Quintillà.
Bis zur Pause war das Spiel ausgeglichen. Der FCSG hatte sogar die besseren Chancen, ließ diese aber ungenutzt. Viele Abschlüsse waren zu unplatziert, um Goalie Marwin Hitz ernsthaft zu fordern. Auf der anderen Seite zeigte Lawrence Ati Zigi mehrere starke Paraden und verhinderte weitere Gegentreffer.
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie umkämpft. Beide Trainer vertrauten zunächst ihrer Startelf. Erst nach einer Stunde nahm FCB-Coach Fabio Celestini den ersten Wechsel vor, während Maassen weiter zuwartete. Die Offensivaktionen beider Teams wurden seltener – bis zur 70. Minute: Ein gefährlicher Freistoß von Shaqiri zwang Zigi zu einer Glanzparade. Den anschließenden Eckball trat erneut der Basler Captain, und Noah Yannick lenkte den Ball unglücklich ins eigene Tor. Mit dem 0:2 schien die Vorentscheidung gefallen. Celestini nahm Shaqiri kurz darauf vom Feld – wohl mit Blick auf die bevorstehende Cuprunde.
Doch die Espen gaben nicht auf. In der 78. Minute ließ Goalie Hitz einen Kopfball von Ambrosius nach einer Ecke fallen, und Christian Witzig staubte zum Anschlusstreffer ab. Der kybunpark schöpfte wieder Hoffnung, die Fans peitschten das Team nach vorne.
Dann die 87. Minute: Bastien Toma brachte eine weitere Ecke vor den Espenblock, Willem Geubbels stieg hoch und versenkte den Ball wuchtig zum umjubelten 2:2. Der Franzose, der unermüdlich für die Mannschaft arbeitet, fiel sichtlich eine Last von den Schultern. In der Nachspielzeit hatte Ex-St. Galler Albian Ajeti noch die große Chance auf den Siegtreffer, doch sein Kopfball verfehlte das Ziel knapp.
Am Ende steht ein gerechtes Unentschieden – und ein packender Fußballabend im kybunpark.
Quelle: FCSG (man)