Abstieg, Aufstieg, Entlassung

Nachdem Engelbert Hutter in der vergangenen Saison die Rheininsler zum Aufstieg führte und nur Schulterklopfen erntete, steht er nach nur 5 Saisonspielen ohne Trainerjob da.
Einen Tag nach der Entlassung beim FC Diepoldsau-Schmitter meldete sich der beurlaubte Trainer zu Wort und blickte mit uns zurück.

Schauen wir an den Ursprung zurück

Der FC Diepoldsau-Schmitter vor rund 4 Jahren das Rheintaler Pulverfass schlechthin. Der damalige Präsident Kuster hatte genug von Söldner, Legionäre und überbezahlten Amateurfussballer. Es wurde ein neues Trainerteam (unter anderem Hutter) aus dem Dorf installiert und somit eine neue Philosophie geschaffen. Er ging damals mit viel Gegenwind einen steinigen Weg, der sich jedoch Jahre später auszahlte. Nach dem die Ausgaben für externe Spieler minimiert wurden, versuchte man eigene Spieler aus dem Verein zu fördern und abgewanderte zurückzuholen. Der FCD stieg noch in derselben Saison in die 3. Liga ab.

Obwohl es intern und extern nur noch Kritik hagelte, gingen Präsident Kuster und Trainer Hutter den eingeschlagenen Weg weiter. Für die 3. Liga konnten weitere Diepoldsauer Eigengewächse und Junioren, wie Lorenzi, Ceraolo, Dietsche, Thönig, Zellweger und Co., welche zum Teil noch in verschiedenen Auswahlen spielten, an den Stammverein gebunden werden. Was jedoch nicht immer gleich in einer Harmonie endete. Zudem wurden junge Rheintaler Spieler wie Blum, Bucheli und Wetter auf die Rheininsel gelotst, die nun die Möglichkeit hatten, sich in einem Fanionteam unter Beweis zu stellen. Darüber hinaus gelang den Diepoldsauer ein Transfer-Coup mit Dursun Karatay, der die nötige Erfahrung auf den Platz brachte und die Kohle immer aus dem Feuer holte, auch wenn es mal nicht lief.

Amtsübergabe und gleiche Philosophie

Kuster übergab das Präsidenten-Amt an Müller weiter, der Vorstand wurde zwischenzeitlich ebenfalls praktisch ausgewechselt, Hutter jedoch blieb Trainer und verinnerlichte die Diepoldsauer-Philosophie ohne nur mit der Wimper zu zucken weiter. Fisch konnte als erfahrener Spieler zurückgeholt werden und stabilisierte die Rheininsler Abwehr. In der letzten Saison blühten die Wild-Boys aus Diepoldsau richtiggehend auf und durften auf Kosten von Besa nach einer hervorragenden Saison in die 2. Liga regional aufsteigen.

Wer nun dachte dass der FCD sich für die anstehende 2. Liga Saison wappnete und sich entsprechend verstärkte, sah sich getäuscht. Es wurden einzig Cetinkaya und Hofer für die neue Saison verpflichtet, welche durchaus Qualität besitzen. Was in der 3. Liga noch aufging, war nun in der 2. Liga leider nicht mehr möglich und dies bekamen die Diepoldsauer in den ersten 5 Spielen zu spüren. Nachdem 4 Spiele in Serie verloren gingen, konnte man im letzten Spiel der 2. Mannschaft vom FC Vaduz Paroli bieten und hätte 3 Punkte verdient gehabt. Doch realisiert hat man nur Einen. Den letzten Punkt von Hutter mit dem Fanionteam des FC Diepoldsau-Schmitter.

Wie der Verein bekannt gab, ist er nun Opfer des Misserfolgs, oder doch der Philosophie, welche über die Jahre die einzige Vorgabe war? Sportliche Ziele wurden laut Hutter nie erwähnt, denn wären welche vorgegeben worden, hätte man das Kader im Sommer entsprechend verstärken müssen, denn nur mit Eigenen und Jungen geht es leider auch nicht.
Nun hat der Verein mit den Spielern entschieden, dass sie ohne Hutter weitermachen möchte.

Wie es nun weiter geht

Hutter hat mit der FCD-Familie, die er aufgebaut und mitgeprägt hatte, abgeschlossen. Karatay übernimmt das Amt vorübergehend bis zum Winter. Er wird von Fisch, der aktuell verletzt ist an der Linie unterstützt. Nach einem neuen Trainer wird in aller Ruhe Ausschau gehalten.

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